Mechanische Aufbereitung von Rezyklat in zwei Prozessschritten
Kunststoffabfälle enthalten Verunreinigungen. Diese müssen in einem ersten Schritt durch Schmelzefiltration aus dem Kunststoff entfernt werden. Dabei ist der Altkunststoff einer ersten mechanischen und thermischen Belastung ausgesetzt. In der Regel wird der Kunststoff nach der Filtration granuliert.
Im Anschluss erfolgt die Veredelung mit Zusatzstoffen, um dem Kunststoff die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu verleihen. Dafür wird er erneut aufgeschmolzen und mit Zusatzstoffen, wie Glasfasern, Füllstoffen oder Farbpigmenten, versetzt. Bei diesem Prozessschritt ist der Kunststoff einer zweiten mechanischen und thermischen Beanspruchung ausgesetzt.
Für den bislang häufig üblichen Weg, Kunststoff in diesen zwei getrennten Prozessschritten zu recyceln, sind zwei Aufbereitungsanlagen erforderlich. Die Anlagenkomplexität und der Platzbedarf sind hoch.
Filtrationscompounder ZSK FilCo: Aufbereitung in einem Prozessschritt
Coperion hat den Filtrationscompounder ZSK FilCo entwickelt, der das Filtrieren und Compoundieren von Post Consumer Rezyklat (PCR) und anderen stark verschmutzten Polymeren in einem Produktionsschritt ermöglicht.
Der Altkunststoff wird in Form von Mahlgut, Fasergewölle, Folienflakes oder Agglomerat einem ZSK Doppelschneckenextruder zugeführt und dort mit allen Bestandteilen (sämtliche Polymere, PE, PP, PA, PS, PC/ABS, etc.) aufgeschmolzen, homogenisiert und entgast. Die Schmelze wird aus dem ZSK Extruder ausgeleitet und über einen Filter von allen Kontaminationen befreit. Im Anschluss erfolgt die Rückführung in den ZSK Doppelschneckenextruder, wo der Schmelze Verstärkungsstoffe wie Glas-, Holz- und Kohlefasern, Füllstoffe wie Talkum, CaCO3 oder gemahlenes PEX zugegeben werden. Erst danach erfolgt die Granulierung der Recompounds.
Dieses einstufige Recyclingverfahren mit dem ZSK FilCo zeichnet sich durch seinen sehr schlanken Anlagenaufbau aus. Die Filtration und die Veredelung sind mit nur einer Aufbereitungsmaschine möglich. Der Energieverbrauch für den Extrusionsprozess sinkt um mehr als 50%, die Emissionen werden im Vergleich zum zweistufigen Prozess deutlich reduziert.
Der Plastifiziervorgang ist für den Kunststoff sehr beanspruchend. Durch die Deformierung und die entsprechende Überführung in die Schmelzephase werden die Molekülketten mechanisch und thermisch beansprucht, was zu deren Abbau führen kann. Mit dem ZSK Filco erfährt der Kunststoff diese Belastung nur einmal und behält daher weitestgehend seine chemische Struktur. Dementsprechend hoch ist die Qualität der mit dem ZSK FilCo produzierten Recompounds.